Ein Sack voller Eindrücke

Exkursion nach Thil (Frankreich) und Esch-sur-Alzette (Luxemburg)

Jean-Charles Spigarelli erläutert ein Modell des ehemaligen Außenlagers Thil

Einen Sack voll neuer Eindrücke brachten die TeilnehmerInnen der Exkursion nach Thil und Esch-sur-Alzette nach Hause, die am ersten Juliwochenende stattfand. Das Lager Thil war das einzige Außenlager des KZ Natzweiler, das 1944 nicht im annektierten Elsass-Mosel-Gebiet, sondern im besetzten Frankreich errichtet wurde. Fast alle aus der Gruppe sahen den Ort des früheren Lagergeländes zum ersten Mal. Von dort führt ein Gedenkweg zur Krypta, die 1946 über dem - nie verwendeten - Krematoriumsofen des Lagers errichtet wurde.
Die Besichtigung dort brachte ein Wiedersehen mit Frédérique Neau-Dufour, der früheren Leiterin der Gedenkstätte Natzweiler. Sie hatte mithilfe des Trägervereins der Gedenkstätte Thil auch organisiert, dass die Gruppe die sonst nicht zugängliche Mine von Tiercelet betreten konnte. Dort wurden kürzlich archäologische Überreste der unterirdischen V1-Produktion entdeckt. In der europäischen Kulturhauptstadt "Esch 2022" faszinierte die Architektur im Viertel Esch-Belval. Im Stadtzentrum wanderte die Gruppe, geführt von einem kompetenten Guide, auf den Spuren der deutschen Besatzung und des luxemburgischen Widerstandes - und war beeindruckt von der Kunst des belgischen Holzschneiders und Friedensaktivisten Frans Masereel, dem eine Ausstellung im Widerstandsmuseum in Esch gewidmet ist. 
Nähere Informationen zum Lager Thil finden Sie hier - dazu auch einen ausführlicheren Reisebericht.