"Vinzenz Rose - einer von uns?!"

Sonntag, 10. September 2023

14:00 - 17:00 Uhr, Seminarraum der Gedenkstätte

Viel Wirbel gab es bereits um die Ausstellung "Vinzenz Rose - einer von uns?!" Sie wurde von der Geschichte-AG an der der Realschule Obrigheim entwickelt, um Vinzenz Rose einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Verbunden ist die Ausstellung mit der Idee, die RSO nach ihm zu benennen.

Der Sinto, KZ-Häftling und Bürgerrechtler Vinzenz Rose kann in seinem Wirken, wenn auch in kleinerem Maßstab, mit Martin Luther King oder Nelson Mandela verglichen werden. Er hat die Erfahrung der eigenen Verfolgung und des nationalsozialisten Genozids an der Minderheit der Sinti und Roma produktiv gewendet, durch seinen Kampf um Anerkennung und Bürgerrechte sowie das Eintreten für Gerechtigkeit, Toleranz und Achtung der Menschenwürde für alle.

Wer sich ein eigenes Bild machen möchte, ist eingeladen, an den  Öffnungs-Sonntagen die Ausstellung im Seminarraum der Gedenkstätte anzuschauen. Das kann auch unabhängig vom Besuch der Gedenkstätte geschehen, der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Falls eine Führung gewünscht wird, kann diese auch an Werktagen gebucht werden.

Achtung: Der gelb unterlegte Text des nebenstehenden Plakates ist nicht mehr gültig!

"Reichsbürger" und rechte Gewalt in Deutschland - was tun?

Freitag, 29. September 2023

19:00 - Ort: Halle Gerlachsheim (Zum Sportfeld 7) 97922 Lauda-Königshofen) Anmeldefrist: 28.9., 19 Uhr

Fantasie-Schild einer selbsternannten diplomatischen Vertretung von "Germanitien". Foto: Michael Riessler. Public domain

Die „Reichsbürger“-Szene ist äußerst gewaltbereit. Die Szene geriet 2016 in den Fokus, nachdemein „Reichsbürger“ einen Polizisten in Bayern erschossen hatte. Die Tat war kein Einzelfall: Am 7. Februar 2022 fuhr ein „Reichsbürger“ im Landkreis Lörrach einen Polizisten an, am 20. April 2022 schoss ein „Reichsbürger“ im Main-Tauber-Kreis mehrere Polizisten an. Im Dezember 2022 fand eine Großrazzia gegen ein militantes „Reichsbürger“-Netzwerk statt. Das Netzwerk soll Waffen gehortet und einen gewaltsamen Umsturz geplant haben. Mittlerweile wurden zahlreiche „Reichsbürger“ entwaffnet. Aber reicht die Entwaffnung im Umgang mit der militanten Szene aus?
Wie kann die rechtsextreme Gewalt – nicht nur von „Reichsbürgern" - gestoppt werden?

Auf dem Podium diskutieren: Seda Başay-Yıldız (Rechtsanwältin der Nebenklage im Münchner NSU-Prozess), Arnulf von Eyb (Abgeordneter der CDU-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg und ehemaliger Obmann im NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg) und Valéria Fekete (Leuchtlinie – Beratung für Betroffene von rechter Gewalt in Baden-Württemberg).
Moderation: Alice Robra

Eine Anmeldung unter kontakt(at)ngrmt.de ist erforderlich. Die KZ-Gedenkstätte Neckarelz unterstützt die Veranstaltungsreihe des "Netzwerks gegen rechts Main-Tauber". Interessentinnen zur Bildung von Fahrgemeinschaften können sich melden.

 

Der 128. Stein ...

Sonntag, 22. Oktober 2023

13:00 - Gelände der Tagungsstätte der Evangelischen Jugend Neckarzimmern

Foto: Manfred Hattenkerl CC Rhein-Neckar-Wiki

Das ökumenische Mahnmal für die deportierten Jüdinnen und Juden Badens, gelegen auf dem Gelände der Jugend-Tagungsstätte in Neckarzimmern, ist ein wachsendes Monument. In einem langjährigen Prozess haben sich Jugendgruppen aus den Orten, wo es vor 1940 jüdische Gemeinden in Baden gab, auf Spurensuche gemacht. Sie forschten zu Geschichte der jüdischen Menschen ihres Heimatortes. Außerdem fertigten sie jeweils zwei Gedenksteine an: einen für die eigene Gemeinde, einen für das zentrale Mahnmal. Alle Juden in Baden wurden am gleichen Tag, dem 22. Oktober 1940, ins französische Internierungslager Gurs deportiert. Von dort gingen später die Transporte in die Vernichtungslager.
 

Am Ende des badenweiten Prozesses der Aufarbeitung soll das Mahnmal in Neckarzimmern 138 Steine enthalten. 

Dieses Jahr, 2023, wird der 128. Stein eingebracht. Er stammt aus Bad Rappenau-Obergimpern. Die umrahmende Gedenkfeier am 22. Oktober 2023 fällt genau auf den 83. Jahrestag der Deportation. Die Feier beginnt um 13 Uhr. Landesbischöfin Prof. Dr. Heike Springhart wird ein Grußwort sprechen, anschließend zeigt Richard Lallathin Verbindung zwischen der Deportation nach Gurs und den "Euthanasie"-Verbrechen auf. Dann haben die Jugendlichen das Wort. Dekan Folkhart Krall schließt mit einem Impuls.

Besuch im Bauch des Goldfischs

Freitag, 27. Oktober 2023

11:30 - und 14:00, jeweils Treffpunkt Parkplatz "Rock'n Bowl, Neckarstraße 34, Obrigheim

Eingang Gipsgrube - Foto: KZGN

Nach fünf Jahren Corona-Pause gibt es dieses Jahr wieder die Möglichkeit einer Bus-Exkursion in die Gipsgrube Obrigheim – auf den Spuren des Flugmotorenwerks „Goldfisch“. Anders als in früheren Jahren können allerdings nur 35 Personen gleichzeitig die Grube besuchen.
Deshalb bietet der Verein KZ-Gedenkstätte Neckarelz am Freitag, dem 27. Oktober zwei Einfahrten unmittelbar hintereinander an.Treffpunkt und Abfahrtsort ist jeweils der Parkplatz „Rock an Bowl“ in der Neckarstraße 34 in Obrigheim. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich.

Treffzeit für die erste Fahrt ist um 11.30, um 11.45 fährt der Bus ab, bis zum Infozentrum im Grubeninnern. Dabei kommt er an einigen noch sichtbaren „Goldfisch“-Überresten vorbei. Im Infozentrum berichten Mitglieder des Vereins KZ-Gedenkstätte mithilfe von Bildern und Texten über die Geschichte von „Goldfisch“ und den KZ-Komplex am Neckar. Besonderes Highlight ist ein Filmausschnitt über die gelungene Flucht des KZ-Häftlings Vinzenz Rose aus dem „Goldfisch“-Stollen im August 1944.

Um 14.00 kommt die erste Gruppe wieder am Parkplatz an. Dort sammeln sich zu dieser Zeit die Teilnehmenden der zweiten Fahrt. Der Bus fährt  um 14.15 wieder los, das gleiche Programm läuft ab. Die zweite Fahrt endet um 16 Uhr am Parkplatz. Anmeldungen bitte nur per EMail, mit Angabe von Name, Geburtsdatum, Adresse und Telefon/Mobilnummer. Teilnehmende müssen mindestens 16 Jahre alt sein. Preis pro TN 9 Euro, ermäßigt 6 Euro.

Gedenkstunde zum Synagogenbrand

Freitag, 10. November 2023

18:00 - Synagogenplatz Mosbach

Die Kultgegenstände werden in Brand gesteckt. Ganz oben erkennt man den Hut des Rabbiners

In Mosbach war die "Pogromnacht" eher eine morgendliche Schand-Aktion. Am frühen Morgen des 10. November 1938 wurde die Synagoge angezündet. Zuvor hatten die SA-Trupps die Kultgegenstände aus dem Gotteshaus geholt und sie auf dem Marktplatz zu einer Art Scheiterhaufen geschichtet. Dieser Haufen, mit dem Hut des Rabbiners ganz oben auf, wurde dann am hellen Tag in Brand gesteckt. Ein Kreis von ca. 200 Zuschauern, teils dazu befohlene, teils einfach neugierige, beobachteten das Feuer aus nächster Nähe. 

Im Jahr 2023 ist die Stadt Mosbach nicht nur für die Veranstaltung als solche, sondern auch für den inhaltlichen Ablauf verantwortlich. Ein Fokus wird dabei auf den Bezirksrabbiner Leopold Löwenstein (1843 - 1923) gelegt, den der Mosbacher Gemeinderat 1923 einstimmig zum Ehrenbürger der Stadt ernannt hatte. Der Hochbetagte starb noch im selben Jahr, deshalb gehört er nicht zu den Opfern der Nazis. Dennoch stimmt es sehr nachdenklich, dass nur zehn Jahre später all das, was man ihm zu Ehren hoch angerechnet hatte, nichs mehr wert war und die neuen Machthaber nicht gezögert hätten, einen Mann wie ihn der Vernichtung preiszugeben.