Keine Vinzenz-Rose-Brücke in Obrigheim
Gemeinderat stimmte im entscheidenden Punkt gegen den Kompromiss-Vorschlag
Immer wieder hatten die VertreterInnen der Schulgemeinschaft der Realschule Obrigheim darauf hingewiesen: der Kompromiss-Vorschlag, der dem Gemeinderat in Obrigheim vorgelegt wurde, sei als Einheit zu betrachten. Nachdem sich abgezeichnet hatte, dass eine Benennung der Realschule Obrigheim (RSO) nach Vinzenz nicht möglich sein würde, hatte die RSO einen Kompromiss-Antrag eingereicht. Er enthielt drei Punkte zu einem "Schulcurriculum Vinzenz Rose", die in engem Zusammenhang standen und aufeinander aufbauten, dies wurde seitens der Antragstellenden auch immer wieder klar kommuniziert.
Doch in der Sitzung kam es dann anders: ein Gemeinderat stellte einen Antrag auf getrennte Abstimmung, dies wurde so beschlossen. Dann wurde der erste Punkt, nämlich statt der Schule der Neckarbrücke den Namen von Vinzenz Rose zu geben, abgelehnt. die beiden folgenden Punkte (Erinnerungszeichen für Familie Reinhardt, Park der Menschenrechte an der Schule) angenommen. Allerdings war damit der Antrag gleichsam enthauptet - die Streichung dere Benennung wirkt nach Auffassung der Gedenkstätte eher Affront gegen die Familie Rose, als die eine Gesamt-Ablehnung getan hätte. .
Die Ablehnung wurde nicht inhaltlich begründet, alle Äußerungen zum Tagesordnungspunkt galten Verfahrungenfragen - bis auf das Statement des CDU-Fraktionsvorsitzenden Bernard Lukas, der sich in engagierter Weise für den Antrag als Ganzen aussprach. Damit fand ein mehrjähriger Prozess der Information und Diskussion zum Thema Vinzenz Rose ein aus Gedenkstätten-Sicht unerfreuliches Ende. Denn die Nicht-Begründung wirft Fragen nach den Ursachen der Ablehnung auf. Hier nicht - zumindest auch - antiziganistische Motive zu vermuten fällt schwer.
Der Vorstand der KZ-Gedenkstätte hat sich ausführlich zum Gemeinderatsbeschluss geäußert, der Antrag sowie die Stellungnahme können nachgelesen werden.