Von inneren und äußeren Bildern

Am 20. Gründungstag der KZ-Gedenkstätte: Viele Gäste bei Ausstellungseröffnung Edit Bán-Kiss

Helmuth Bauer bei seiner Einführung. Foto: Frank Heuss

Bis auf den letzten Platz besetzt was der große Ausstellungsraum der KZ-Gedenkstätte Neckarelz am 27. Januar 2018. Ein doppelter Anlass hatte so viele Gäste angezogen: zum einen der 20. Jahrestag der Gründung der KZ-Gedenkstätte Neckarelz, zum anderen eine Ausstellungseröffnung mit zutiefst beeindruckenden Bildern. Gemalt hat sie Edit Bán-Kiss, Künstlerin aus Budapest, direkt nach ihrer Rückkehr aus den NS-KZ-Lagern im Sommer 1945.
In den 30 Gouachen des „Album Déportation“ überlagern sich die beiden KZ-Erfahrungen von Edit Bán-Kiss: zwei Monate im Frauenlager Ravensbrück, 4 Monate im KZ-Außenlager Daimler-Benz Genshagen. Das letztere war eng verbunden mit dem Projekt „Goldfisch“. Nach der Verlagerung der mechanischen Motorenfertigung an den Neckar im Sommer 1944 mussten  
von Dezember 1944 bis April 1945 1100 KZ-Frauen aus verschiedenen Ländern in Genshagen die  Endmontage der in Obrigheim  gefertigten Motoren ausführen, unter ihnen Edit Bán-Kiss.
Der Berliner Filmemacher  Helmuth Bauer,  Autor des Buches „Innere Bilder wird man nicht los. Die Frauen im KZ-Außenlager Daimler-Benz Genshagen“ stellte den historischen Zusammenhang her. Bewegend war es, in seinem Film Ágnes Bartha, eine enge Freundin Edit Bán-Kiss,  über die gemeinsam erlebte Geschichte sprechen zu hören.  Leibhaftig anwesend war Alicja Kubecka, ebenfalls eine Überlebende der „Frauen von Genshagen“, deren kurze Ansprache ein starkes Echo im Publikum hervorrief.
Ehe „äußeren Bilder“ der ungarischen Künstlerin, herausgelöst aus dem inneren Eindruck, betrachtet werden konnten, zeichnete  der Mosbacher Oberbürgermeister Michael Jann  „20 Jahre KZ-Gedenkstätte Neckarelz“ nach und würdigte die Bedeutung des Lernortes für die Stadt, die Region und darüber hinaus.
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