Stadt Mosbach schafft Gedenkort für deportierte Sinti und Roma

Samstag, 23. März 2024

16:00 - Rathaussaal Mosbach

Fahrplan der Deportation Mosbach-Auschwitz. Quelle: GLA Karlsruhe

Am 23. März 1943 wurden die in Mosbach und Umgebung lebenden Sinti gemäß des Himmler-Erlasses vom Dezember 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz- Birkenau deportiert. Der Zug der Reichsbahn verließ den Mosbacher Bahnhof in den frühen Morgenstunden. An Bord befanden sich 53 Männer, Frauen und Kinder. Ein Großteil der deportierten Sinti und Roma wurde in Auschwitz ermordet.
Für diese Deportierten schafft nunmehr die Stadt Mosbach einen Gedenkort im Herzen der Stadt. Die Gedenktafel wird am Jahrestag der Verschleppung, nach 81 Jahren, feierlich eingeweiht. Ehrengast der Veranstaltung ist Romani Rose, Vorsitzende des Zentralrats deutscher Sinti und Roma.
Die Einladung zur Veranstaltung finden Sie hier. Bitte beachten Sie, dass eine Anmeldung notwendig ist.

Ökumenischer Kreuzweg auf dem Geschichtslehrpfad "Goldfisch"

Mittwoch, 27. März 2024

17:30 - Treffpunkt siehe Plakat (Link im Text)

Ein Häftling trägt einen Holzbalken zum Stollen "Goldfisch" hinauf. Zeichnung: Jacques Barrau 1944

Nicht selten haben KZ-Überlebende den mühseligen Weg zur Arbeit auf dem Treppenweg zum Stollen "Goldfisch" mit einem Kreuzweg verglichen. Auch auf einer Zeichnung des französischen politischen Häftlings Jacques Barrau wird die Bildsprache von Darstellungen des Kreuzwegs aufgenommen.

Der Kreuzweg des Jahres 2024 nimmt Zeichnungen von Jacques Barrau als Ausgangspunkt. Die Teilnehmenden sind eingeladen, an den verschiedenen Stationen innezuhalten und Gedankenverbindungen herzustellen - nicht nur zwischen dem Leid der Häftlinge und der Passion Jesu, sondern auch zwischen damals und heute. Denn Krieg und Gewalt sind nach Europa zurückgekommen; auch im Heiligen Land tobt ein mörderischer Konflikt.

Der Kreuzweg ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Ökumenischen Arbeitskreis Obrigheim und der KZ-Gedenkstätte Neckarelz. Er wendet sich an Menschen aller Generationen und Glaubensrichtungen.

Gutes Schuhwerk und notfalls Regenschutz  sind erforderlich. Parken bitte nur im Industriegebiet Obrigheim an der Neckarstraße, siehe Plakat.
Der Geschichtslehrpfad ist nicht barrierefrei, ein Treppenweg von 100 Stufen ist zu überwinden.

Aus der Asche

Sonntag, 14. April 2024

14:00 - Kapelle des Friedhofs Heidelberg-Kirchheim

Architektenzeichnung des Denkmals. Copyright: Büro Schmidt-Rohr, HD

Die Leichen der Häftlinge, die zwischen April und Oktober 1944 in den Neckarlagern starben, wurden im Krematorium in Heidelberg verbrannt. Anschließend vergrub man die Asche auf dem Friedhof im Heidelberger Stadtteil Kirchheim.

Sie blieben dort anonym – bis SchülerInnen der Thadden-Schule in Heidelberg nach einem Besuch in der KZ-Gedenkstätte Neckarelz ein Erinnerungs-Projekt ins Leben riefen: Ein Denkmal auf dem Friedhof Kirchheim sollte die Namen der Toten und die Ursache ihres Sterbens nennen. Den ersten Entwurf dazu schuf die damals 15jährige Luna Bühring. Zahlreiche SpenderInnen haben dazu beigetragen, dass das Projekt jetzt verwirklicht werden konnte. Allerdings ist, durch mancherlei Hürden und vor allem die große Zäsur der Pandemie, zwischen Idee und Realisierung eine lange Zeit vergangen.
Nach 80 Jahren schafft das Denkmal erstmals einen Ort der Trauer für die Familien. Doch aus der Asche kann noch mehr entstehen: Erinnerung, Ermutigung, Engagement  …  Das Denk-Ort ist offen für die Zukunft.