Besuch aus Bayern

Initiativgruppe für eine künftige Gedenkstätte in Landsberg am Lech besuchte Neckarelz

Dorothee Roos erläutert den Besucher aus Bayern die Arbeit der KZ-Gedenkstätte Neckarelz

"Wir waren alle nachhaltig beeindruckt von Ihrer Einrichtung, insbesondere von den vielen einfachen, aber wirkungsvollen Ideen, mit denen Sie bei geringem Budget eine wirklich tolle Ausstellung gemacht haben! Allerdings – Sie sprachen es selbst an – war dies nur dank sehr hohem ehrenamtlichem Einsatz möglich. Wir sind gespannt, wie sich die Situation der Gedenkstätten in Baden-Württemberg entwickeln wird – eine konstantere finanzielle und personelle Unterstützung scheint jedenfalls unabdingbar."
Diese Rückmeldung eines kollegialen "Blicks von außen" erhielt die KZ-Gedenkstätte Neckarelz von Ulrich Fritz, langjährigem Mitarbeiter der Stiftung Bayerische Gedenkstätten in München. Er war mit einer Gruppe von Engagierten der Erinnerungsarbeit aus Landsberg am Lech zu Besuch und Informationsaustausch nach Neckarelz gekommen.
Ziel des Besuches war es, eine ehrenamtlich arbeitende Gedenkstätte mit festem Haus, regelmäßigen Öffnungszeiten und pädagogischem Angebot in Baden-Württemberg kennenzulernen. Denn auch in Landsberg am Lech wird die Einrichtung einer Gedenkstätte schon längere Zeit erwogen, verschiedene Organisationsmodelle diskutiert.
In Landsberg saß Adolf Hitler in den 20er Jahren in Festungshaft, später war die Stadt Standort des größten Außenlager-Komplexes in Deutschland, der 11 Nebenlager des KZ Dachau umfasste. Die Häftlinge arbeiteten an riesigen unterirdischen Bunkerbauten, wo später Messerschmitt-Düsenjäger produziert werden sollten. 
Nach einem Rundgang durch die Dauerausstellung in Neckarelz stellten die Gäste zahlreiche Fragen zur den Kosten und der Finanzierung der Arbeit dort. Der Wunsch, sich auch weiterhin auszutauschen und in Kontakt zu bleiben, stand am Ende des sehr freundschaftlichen Besuchs.