Mut bewiesen

Familie Horber aus Neckarelz öffentlich gewürdigt

Die Hausmeisterfamilie Horber im Jahr 1947. V.l.n.r: Ilse Horber, Hans-Peter Horber, Eva Horber, Otmar Horber. Fotos: Familienarchiv Horber/Pusch

Vor wenigen Wochen wurde in Stuttgart der Sammelband „Mut bewiesen. Widerstandsbiografien aus dem Südwesten“ vorgestellt, herausgegeben von Angela Borgstedt, Sibylle Thelen und Reinhold Weber. Das Buch enthält eine Fülle von Lebensgeschichten von Männern und Frauen, die  in der NS-Zeit aus den unterschiedlichsten Motiven der Ausgrenzung, Unterdrückung oder Vernichtung von Mitmenschen Widerstand entgegensetzten. Die meisten von ihnen haben bisher noch nie eine öffentliche Würdigung erfahren; viele von ihnen hätten das, was sie taten, vielleicht selbst gar nicht als „Widerstand“ bezeichnet.
Im letzten Kapitel „Widerstand in der Endphase des Krieges“ findet sich ein Porträt der Neckarelzer Hausmeisterfamilie Horber, verfasst von Dorothee Roos. Es erzählt, wie diese ganz normale Familie, die sich plötzlich inmitten eines Konzentrationslagers wiederfand, mit dieser absoluten Ausnahmesituation umging. „Ich will nicht in die Geschichte eingehen“, das hat Ilse Pusch geb. Horber (1922 – 2011), Ehrenmitglied des Vereins KZ-Gedenkstätte, öfters zu Mitgliedern gesagt. Nun ist es doch so gekommen – mit großem Recht. „Eine Familie, die ihre Spielräume nutzte“, so überschrieb Stephanie Kern ihren Artikel in der Rhein-Neckar-Zeitung.