"Was für ein riesiger Aufwand ..."

Teilnehmer der Spätsommer - Wanderung über Dimensionen von "Goldfisch" erstaunt

Teilnehmer der Wanderung auf dem Treppenweg, dem Herzstück des Geschichtslehrpfades

Dass die Gipsgrube Obrigheim im letzten Kriegsjahr für ein Rüstungsprojekt zweckentfremdet wurde, wissen inzwischen sehr viele Bewohner der Region. Erstaunen, ja Bestürzung erregten indes die Ausmaße von "Goldfisch" bei den Teilnehmern der Spätsommersommerwanderung auf dem Geschichtslehrpfad. Zu dieser Wanderung lädt der Verein KZ-Gedenkstätte immer am letzten August-Sonntag ein.

Über dreißig Interessierte führte die Vereinsvorsitzende Dorothee Roos bei hochsommerlichen Temperaturen, aber auf meist schattigen Wegen über den Rundkurs, der die oberirdischen Reste der unterirdischen Fabrik verbindet. Die steinernen Zeugen der Geschichte nahmen sich im freundlichen Nachmittagslicht harmlos aus - das änderte sich beim tieferen Blick in das Jahr 1944/45. Über 10.000 Menschen, die meisten "Fremdarbeiter" und KZ-Häftlinge, mehr als 2.000 verlagerte Maschinen, Zwang, Sklavenarbeit, Lager aller Arten brachte "Goldfisch" mit sich. Das zweitgrößte Rüstungsverlagerungsprojekt des Dritten Reiches hier im Neckartal - "was für ein riesiger Aufwand für ein sinnloses Projekt!" - so brachte es eine Teilnehmerin auf den Punkt.