Europa auf der Spur

Europäische Akademie NRW organisierte Projekttage für Gymnasiasten aus Erkelenz

Die Gruppe aus Erkelenz auf dem Weg zum Geschichtslehrpfad "Goldfisch"

Das KZ Neckarelz war ein europäischer Ort - die heutige Gedenkstätte ist es auch, doch in einem ganz anderen Sinn. Wie beides zusammenhängt, das erkundeten SchülerInnen des Cusanus-Gymnasiums Erkelenz in einem zweitägigen Projekt in Neckarelz. Dieses war Teil einer einwöchigen Reise auf der Spur Europas, organisiert von der Europäischen Akademie Nordrhein-Westfalen.
Zunächst ging es darum, die Geschichte der "Neckarlager" aus der Geschichte des letzten Kriegsjahres 1944/45 zu verstehen. Dies geschah anhand von Gegenständen, welche die jungen Leute selbst auswählten und hinter denen ein Puzzlestück dieser Geschichte zu entdecken war.
Anhand der großen Europakarte, aber vor allem bei der intensiven Beschäftigung mit Lebensgeschichten von einzelnen Häftlingen zeigte sich dann, dass im letzten Kriegsjahr Menschen aus ganz Europa in den Lagern am Neckar zusammengesperrt waren.
Wie es gelingen kann, aus den Erfahrungen des Leidens auszubrechen und den Hass zu überwinden, diskutierte die Gruppe anhand einer Rede, die der ehemalige Häftling Albert Geiregat an junge Leute in Deutschland richtete - und zwar am Tag der Eröffnung der KZ-Gedenkstätte Neckarelz. Sein Wahlspruch "Kein Hass - kein Vergessen" leitete dann über zu den europäischen Fragen und Themen der Gegenwart.
Ein Blick auf die Europäische Menschenrechtskonvention von 1949 ergab, dass diese gleichsam unmittelbar auf die Erfahrung der Diktatur, des Terrors und der Lager reagiert und für Europa neue Wege in eine demokratische Zukunft aufzeigt. Dass erste "Vergemeinschaftungen" der Montanunion die Schwer- und Rüstungsindustrie betrafen, erschien vor dem erarbeiteten Hintergrund in einem neuen Licht...
Nach einem Besuch des Geschichtslehrpfads "Goldfisch" fuhr die Gruppe auf europäischer Spur direkt nach Strasbourg weiter: