Das Auswärtige Amt reagiert auf den Europa-Appell

Kundgebung auf dem ehemaligen Appellplatz verband die Erinnerung an das Kriegsende mit einem Aufruf für ein solidarisches Europa

Weit verstreut: Teilnehmerinnen der Kundgebung am 9. Mai. Foto: Beate Keßler

Kundgebungen in Corona-Zeiten müssen "auf Abstand" erfolgen. Deshalb waren zu der Veranstaltung der Gedenkstätte  "75 Jahre Befreiung - 70 Jahre Europäische Erklärung: Appell für ein solidarisches Europa" am 9. Mai 2020 nur 35 Teilnehmende zugelassen. Trotzdem hat die kleine Kundgebung, auf der die RednerInnen eine Verbindungslinie vom  Ende der NS-Diktatur, dem europäischen Einigungsprozess als Antwort auf Krieg und Gewalt bis zur heutigen Krise der Pandemie zogen, in Berlin ein Echo hervorgerufen. Das Auswärige Amt reagierte auf die Zusendung der Reden von Arno Huth, Dorothee Roos sowie des einstimmig verabschiedeten "Appell für ein solidarisches Europa".

Im Jahr 2020/21 hat die Bundesrepublik Deuschland den Vorsitz der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA)  inne. Die Botschafterin der IHRA, Michaela Küchler, schrieb in ihrer Antwort vom 18. Mai:

" ...vielen Dank für Ihr Schreiben an Bundesminister Maas, in dem Sie von der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an das Kriegsende und dem dort verabschiedeten Aufruf zu europäischer Solidarität berichten.

Ich freue mich, dass Sie die Gedenkveranstaltung zu einem zukunftsgerichteten Handeln genutzt haben. Es ist so überaus wichtig, dass wir aus der Vergangenheit lernen und nicht nur an sie erinnern. Ich habe daher auch meinen Kolleginnen und Kollegen in der Europaabteilung Ihren Aufruf weitergegeben.Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz. Gerade die kleinen Gedenkstätten zeigen, dass das menschenverachtende Lagersystem eben nicht nur aus den großen Vernichtungslagern wie Auschwitz-Birkenau und anderen bestand, sondern dass an unzähligen Orten in ganz Deutschland und darüber hinaus, oft in unmittelbarer Nachbarschaft, Menschen erniedrigt, ausgebeutet, gequält, gefoltert und ermordet wurden.

Ich erlaube mir, Sie auf die Webseite des Auswärtigen Amts zum derzeitigen deutschen Vorsitz in der International Holocaust Remembrance Alliance hinzuweisen (https://ihra2020.diplo.de/) . Sollte die Gedenkstätte Neckarelz ein Projekt haben, das Sie gerne einem größeren Kreis bekannt machen wollen, würden wir uns freuen, es auf unserer Webseite zeigen zu können und könnten Ihnen ggf. auch das deutsche IHRA-Logo zur Verfügung stellen ..."