"Geschichte und Erinnerung vor Ort erleben"

Wichtige Rolle für Neckarelz im neuen Gedenkstättenfilm

Digitale Erkundung des Geschichtslehrpfads "Goldfisch" - Foto: Screenshot aus dem Film

Am 11.11. 2021 wurde in Stuttgart ein Dokumentarfilm über die Gedenkstätten in Baden-Württemberg vorgestellt, in Auftrag gegeben von der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und der Landeszentrale für politische Bildung. Er informiert über die Arbeit der Gedenkstätten, präsentiert ihre Vielfalt und die aktuellen Herausforderungen, vor denen sie stehen und lädt zum Kennenlernen und zum Besuch der mehr als 80 Orte ein.

Die KZ-Gedenkstätte Neckarelz wird im Film gleich an erster Stelle als außerschulischer Lernort vorgestellt. Gleichzeitig repräsentiert sie den Typus einer Gedenkstätte der "späten Lager" der letzten Kriegsphase. Daneben werden die Gedenkstätten Ulm (für die "frühen Lager"), Grafeneck (als Stätte des Gedenkens an die "Euthanasie"-Verbrechen) sowie Emmendingen (als Stätte früheren und aktuellen jüdischen Lebens) exemplarisch gezeigt. 

Als die Filmemacherin Sibylle Tiedemann im Frühjahr 2021 mit den Dreharbeiten begann, fand an allen weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg coronabedingt gerade kein Unterricht statt. Da traf es sich gut, dass die KZ-Gedenkstätte Neckarelz jedes Jahr für die vierten Klassen der benachbarten Clemens-Brentano-Grundschule eine spezielles Projekt unter dem Titel "Unsere Schule war einmal ein Konzentrationslager" anbietet. Dies hat mit der sehr besonderen Situation zu tun, dass die NS-Machtahber ab Mitte März 1944 das Gebäude der damaligen Volksschule des Dorfes Neckarelz kurzerhand zum Konzentrationslager umwidmeten. 

Die "normalen" BesucherInnen der KZ-Gedenkstätte Neckarelz sind meist ein bisschen älter - wie die zweite Sequenz des Filmes zeigt, die auf dem Geschichtslehrpfad "Goldfisch" gedreht wurde. Dort begaben sich SchülerInnen der Realschule Obrigheim sowie des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums für den Film auf eine "digitale Schnitzeljagd" mithilfe von Tablets, als Freiwillige zur Erprobung. Dieses neue digitale Angebot über die App "Actionbound"  wurde von der Gedenkstätte während der Corona-Zeit entwickelt und wird im neuen Jahr allen interessierten Gruppen zur Verfügung stehen. 

Den 20minütigen Film können Sie hier über youtube anschauen.